Nochmal Café im Zelt

Wie gesagt: Die überwiegende Anzahl der hier beschriebenen Orte besuchen die Kaffeetanten immer wieder gerne. Allerdings schaffen sie das kaum bei allen, deshalb muss meistens ein Besuch reichen. Nicht so hier:
Viel hat sich nicht verändert. Das Zelt steht jetzt an einer anderen Stelle und drinnen werden auch die Schläger fürs Swin-Golf ausgegeben.

Wer so einen Schnickschnack wie Cappucino haben möchte, wird hier enttäuscht, denn den gibt’s als Pülverchen aus der Dose.
Hier holt man sich dafür amtlichen Kaffee aus der Presskanne und dazu einfach guten Kuchen: Eierlikörtorte und viel spannender noch ist der Pflaume-Schmand-Kuchen vom Blech. Der muss unbedingt mal nachgebaut werden.

Zeltcafé an der Steilküste. Redewisch. Ausbau 16.

Irgendwie Café im Zelt

Es gibt schon eigenartige Locations für Cafés. Obwohl es hier gar nicht so sehr die Location ist. Neben einem Golfplatz kann man schon irgendwie einen gastronomischen Betrieb erwarten. Schließlich wollen die Golfer ja auch was essen. Zumal dieser Golfplatz ein Golfplatz für jedermann ist. Kann man hingehen, sich Schläger leihen und ab geht die Post. Fast wie Minigolf, nur in groß. Das Café am Golfplatz ist trotzdem irgendwie aufs Minimum reduziert. Und irgendwie hab ich mich auch gerade verfranst…
Also nochmal von vorne:
Am Golfplatz in Boltenhagen, vielmehr in Redewisch ein paar Kilometer westlich von Boltenhagen steht ein nicht mehr ganz weißes Zelt, in dem es bei entsprechenden Temperaturen natürlich bulleheiß wird. Drumherum wimmelt es von unzähligen Monoblocksesseln. („Die sind ja so praktisch – pflegeleicht und unkaputtbar.“) Passenderweise heißt dieses Etablissement Zeltcafé an der Steilküste, denn die Steilküste ist gar nicht so weit weg und möchte man von Boltenhagen zu Fuß zum Café, läuft man auch die ganze Zeit auf ihr entlang und genießt einen hinreißenden Blick über die Lübecker Bucht und über wogende Felder. Einfach herrlich jedenfalls. Besonders bei schönem Wetter. Irgendwann kommt man in ein Wäldchen, wo noch ein alter Wachturm aus DDR-Zeiten steht und noch andere komische Anlagen. Direkt hinter dem Wäldchen liegt der Golfplatz und wenn man jetzt nicht dem Weg weiter an der Steilküste folgt, sondern sich ins Landesinnere wendet, erreicht man nach ein paar Hundert Metern das Café. Man findet’s ganz greuslich auf den ersten Blick – also, ich zumindest -, aber weil wir nach dem Spaziergang jetzt gerne was trinken oder essen möchten, kehren wir trotzdem ein. Und, irgendwie wundert’s uns doch nicht: Hier gibt’s einfach geile hausgemachte Kuchen und Torten. Und drumherum ist’s auch ganz hübsch – wenn man gerne auf den Golfplatz guckt. Aber immerhin sind wir ja gerade eine ganze Weile am Wasser lang gelaufen, und hinter’m Golfplatz wogt Weizen im Wind, wahlweise blüht auch der Raps, und wenn ich mich recht entsinne, kann man in der Ferne doch irgendwie das Meer sehen. Dieses Fleckchen hätte auf jeden Fall ein hübscheres Café verdient – und besonders auch das extrem leckere Gebäck. Aber wahrscheinlich wurde mit dem Zelt aus der Not eine Tugend gemacht. Und irgendwie ist es ja auch besonders.

Zeltcafé an der Steilküste. Redewisch. Ausbau 16. Täglich 10 bis 21 Uhr.