Soulmade I scream.

Wenn es hier um den Preis für den beklopptesten Namen für eine Eisdiele ever ginge, dann wäre die Eisdiele in der Fleischhauerstraße in Lübeck mit Abstand Sieger. Aber darum geht es nicht. Denn letzten Endes ist für eine Eisdiele der Name echt nicht entscheidend, sondern lediglich das Eis. Und da in meinem persönlichen Ranking ja die oberen beiden Plätze bereits belegt sind, Platz 1 Is fra Skarø und Platz 2 Frioli in Hannover, ist nun die Frage, was ich mit dem Soulmade I scream in Lübeck mache. Wahrscheinlich muss ich da jetzt eine Testreihe starten, um festzustellen, ob es das Frioli nicht vielleicht doch von Platz zwei verdrängen kann. Als allererstes hab ich jedenfalls das Karamelleis mit dem Meersalz drin probiert. Denn das gibt es im Frioli auch. Ich konnte allerdings auf Anhieb nicht sagen, welches von beiden jetzt geiler schmeckt. Deshalb hab ich gestern dann im Frioli Mascarpone-Erdbeere und Birne probiert. Vorher hab ich dafür tatsächlich bestimmt ne Viertelstunde angestanden, denn die sind beim Eiskugelnrollen wirklich sehr langsam. Aber ich glaub, das Eis ist einfach auch härter als anderswo. Einer der Eiskugelroller verließ jedenfalls mit bandagiertem Handgelenk den Laden, während ich wartete. Im Moment ist das Frioli bei mir noch leicht vorne. Was aber an der anderen Eisdiele noch so richtig cool ist: Der Laden ist sehr klein und drinnen steht wirklich nur ein Eistresen. Schlangestehen muss man da übrigens auch. Aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben. Und man muss auch mal warten können. Lohnt sich in jedem Fall.

Soulmade I scream. Fleischhauerstraße 61. 23552 Lübeck.

Kein heißer Scheiß

Ich hasse ja jegliche Form von Kundenbindungskrams und so. Da ich aber regelmäßig in Lübeck die dort ortsansässige Bäckereikette besuche, liegt diese doch in mehrfacher Ausführung, genaugenommen dreifacher, auf dem Weg zu meiner Arbeit, um dort mein Frühstück zu jagen, obwohl es sicher günstigere Möglichkeiten gibt, an ein belegtes Brötchen und einen mittleren Cappucino zu kommen, ich dort also so viel Geld lasse, besitze ich auch eine Stempelkarte, die ich mir artig abstempeln lasse, damit ich nach 12 mittleren Cappucino, dann auch mal den 13. umsonst kriege. Oben drauf steht fett: Kaffeespezialitäten-Treukarte. Ich meine mich zu erinnern, dass ich in meiner Stammfiliale die Karte auch schon bei einem Tee abgestempelt bekam. Lange Rede kurzer Sinn: Neulich befand ich mich dann mal am Lübecker Bahnhof, auf dem Weg nach Berlin. Und weil es so heiß war an diesem Morgen, war mir eher nach einem Eiskaffee zu meinem Frühstücksbrötchen. Nichts Böses ahnend hielt ich der Bäckereifachverkäuferin meine Stempelkarte hin und die sagte allen Ernstes: „Dafür kriegen Sie keinen Stempel. Das ist schließlich ein Eisgetränk und kein Heißgetränk.“ Ey, Alte. Ich leg hier fast fünf Schleifen fürn Eiskaffee und ne olle Schlemmertasche auf den Tresen und du verweigerst mir den dämlichen Stempel. Ich glaub es geht los. Leider hab ich das natürlich nicht gesagt. Ich war viel zu perplex. Und leider kaufe ich da immer noch ein. Obwohl ich diese Bäckerikette damals in Schwerin schon unfassbar teuer fand. Mittlerweile traue ich mich aber nicht mal mehr, die Stempelkarte bei einem Tee in meiner Stammfiliale hinzuhalten. Wie sehr lässt man sich als Kunde eigentlich demütigen? Und warum macht der doofe Coffeeshop, zu dem ich eigentlich viel lieber gehe, erst um halb zehn auf, wenn ich schon längst am Schreibtisch sitze? Und warum schaffe ich es eigentlich nicht, zu Hause zu frühstücken? Fragen über Fragen, die ich auch zu einem späteren Zeitpunkt wohl nicht beantworten werde.

Zu Niederegger…

… wurde wahrscheinlich schon alles gesagt. Trotzdem: Die Nuss-Marzipan-Torte ist einfach der Hammer und auch an den Krapfen aka Berlinern kann ich nicht vorbei. Deshalb bin ich sogar schon grob fahrlässig von Travemünde (Das Café mit der eindeutig besseren Aussicht hatte just geschlossen.) nach Lübeck gerast. Hat aber nichts genützt. Die Krapfen aka Berliner lagen zwar noch in der Auslage, der Auszubildende, der gerade den Verkaufstresen säuberte war aber nicht mehr in der Lage, das Verkaufsfenster wieder aufzuschließen. Trotz langanhaltenden Hämmerns und sehnsüchtiger Blicke fand er nicht den richtigen Schlüssel. Als Ersatz musste dann ein Schokomuffin vom Bagel Brother herhalten. Ging wohl auch.

Niederegger-Café. Breite Straße 89. 23552 Lübeck. 0451.530 11 26 und Vorderreihe 56 Mövengasse. 23570 Travemünde. 04502.2031

Jetzt bin ich in Talkshows.

Snack-Café am Burgtor. Adolfstraße. Lübeck.

Hier kann man bei okayem, kostengünstigem Kaffee und Kuchen in einer halben Stunde alles Übel der Menschheit erleben. Wer auf schönes Ambiente steht, Kuchen besser mitnehmen.

Manchmal kommt auch ein Abiturient vorbei.

Falls Sie dreckige Arbeitskleidung tragen: Wenn Sie reinkommen liegen rechts neben der Tür auf der Fensterbank Stuhlauflagen, die Sie freiwillig unterlegen, bevor Sie sich setzen.