Landhaus Gut Oehe.

Ich hänge mich jetzt mal so richtig aus dem Fenster, mach ich ja gerne, wenn es mir irgendwo sehr gefällt: Oehe, kurz nordwestlich der Schleimündung gelegen, ist einer der schönsten Orte in Deutschland. Oehe ist ein Gut, also eine relativ ausladende Ansammlung von zum Gut gehörigen Gebäuden, die heute überwiegend als Feriendomizile genutzt werden. Der nächste Schritt auf der Tourismusleiter wäre vermutlich aus dem Gutshof das Resort Gut Oehe zu machen. Aber darüber will ich jetzt gar nicht weiter nachdenken. Das schönste an diesem Ort ist jetzt aber nicht das Gut. Das ist auch hübsch, keine Frage. Es ist vielmehr eine besondere Stimmung an genau einer Stelle, nämlich dort, wo der alte Laubbaumbestand des Gutes direkt an den Ostseedeich grenzt. Steht man dort oben mit den alten Bäumen im Rücken und guckt sich um, ist die Ostsee bei ablandigem Wind ganz ruhig und klar. Das Wasser glitzert grün und blau. Der Strand ist weiß und fein. Okay, an einigen Stellen ist er auch steinig. Es ist eben ein Naturstrand. Der Kontrast vom dunklen Wald zur lichten Weite des Meeres ist magisch. Zugegebenermaßen operiere ich sonst sehr ungerne mit Begrifflichkeiten des Magischen, aber hier drängt es sich mit einer Vehemenz auf, dass ich es einfach zulasse.

Obstiger Obstkuchen

Vor zwei Jahren war ich schon einmal hier. Wir hatten bei einer ziemlich alten, sehr netten Dame in Maasholm für’n Appel und’n Ei zwei ziemlich alte Fahrräder gemietet. Es war ein schöner warmer Sommertag und wir wollten ein bisschen Radfahren, immer am Wasser lang, an den Strand, baden, Umgebung entdecken. Mal weiter kommen als nur bis zu den sanitären Anlagen des Yachthafens. Und so kam es, dass wir im noch relativ neuen Café Landhaus Oehe landeten. Dort haben wir uns in einen Strandkorb gelümmelt, einen ordentlichen Café Latte bestellt und dazu ein dickes Stück sehr obstigen Obstkuchen.  Was für leckerer Kuchen. Was für ein schönes Plätzchen.

Letzte Woche war ich wieder dort. Diesmal sogar zweimal hintereinander. Beim ersten Mal regnete es, ich war durchgefroren, und ich hatte Hunger. Dabei stellte ich fest: Drinnen sitzt man ebenso gut wie draußen. Denn das Café-Bistro-Restaurant befindet sich im alten Pferdestall, in dem viele Details erhalten wurden, unter anderem eine Pferdebox, die jetzt als Séparée fungiert. Damit hat man bei mir ewigem Pferdemädchen natürlich sofort gewonnen. Und der Spargel schmeckte auch, so dass ich zwei Tage später nochmal hinging. Diesmal war wieder Draußenwetter. Damit mir der stramme Südwest den Spargel aber nicht kalt pustete, nahm ich das Essen wieder in der Pferdebox ein und den Kaffee anschließend auf der Terrasse mit Blick in den schönen alten Baumbestand. Ach ja, gratis WLan gibt’s auch.

Landhaus Gut Oehe. Gut Oehe 1a. 24404 Maasholm.

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Der Sommer der Wespe.

Von Port Olpenitz aus ist es ein wunderbarer Fahrradausflug die Küste entlang bis kurz vor Damp und dann durchs Hinterland wieder zurück. Wobei, mit dem Fahren ist das so eine Sache, denn die Schönhagener Steilküste entlang muss man schon schieben. Der Pfad ist schmal, zum Teil etwas unwegsam und ordentlich zugewachsen. Die Rebhühner sollen’s ja auch nett haben. Dafür ist die Aussicht aber einfach zu schön, so dass es ein Frevel wäre, sie nicht mitzunehmen und gleich drumrum zu fahren. An ihrem südlichen Ende hat man außerdem einen so schönen Ausblick auf die Ostsee und den Schwansener See mit seinem Naturschutzgebiet drumherum, was man an so einem grauen Tag im Foto leider nicht so gut festhalten konnte. Nach Damp braucht man dann eigentlich erstmal nicht weiterzufahren, denn da ist am Hafen bloß Remmidemmi und lieblose Buden. Sehr schade. Lieber nach dem Abstieg der Steilküste gleich nach rechts wenden und wieder zurück nach Schönhagen fahren.

Denn dort gibt es das sehr nette Landcafé Hof Schwansen. Im Eingangsbereich hat der kleine Hund des Hauses seine kleine Hundehütte und wenn er nicht poft, guckt er, wer denn so kommt. Manchmal kommt er auch raus aus der Hütte und stromert durchs Café, was die heimelige Atmosphäre nochmal extra heimelig macht. Eigentlich waren wir gekommen, weil wir gelesen hatten, dass das Café auch einen schönen Kaffeegarten haben soll. Den konnten wir leider nicht auszprobieren, denn es waren gerade so viele Wespen unterwegs, dass die Betreiber sich gezwungen sahen, den Garten zu schließen. Da wir aber im Prinzip sowieso schon fast den ganzen Tag draußen waren, morgens unser Frühstück auch schon wegen der Wespen unter Deck eingenommen hatten, machte es jetzt auch nix, dass wir unsere Kaffeepause nun drinnen verbringen mussten. Der Qualität des Kuchens tat das jedenfalls keinen Abruch: Besonders der Apfelkuchen (links im Bild) stach durch eine extreme Leckerizität hervor. Die Whiskytorte (rechts im Bild) war auch gut, spielte aber nicht in der selben Liga wie der Apfelkuchen.

Hof Schwansen. Schloßstraße 8. 24398 Schönhagen.